Dr. Christoph Kraiker                                             

 

Artikel zu verschiedenen Themen

 

  

Wissenschaftstheorie und Methodologie

 

 

The Structural View of Scientific Theories and the Theory of Operant Behavior

Summary: Using a basic theory of operant behavior as an example, the so-called „structural view“ of scientific theories is described and contrasted with the traditional (statement-) view. Within the structural view several difficulties of behavior theory are more easily dissolved, such as the question of its subject-matter, the relationship between theory and practice, the „dynamics“ of  theories, the compatibility of different theories (eclecticism) and the problem of behavioral determinism.

 Zusammenfassung: Am Beispiel einer elementaren Theorie des Operanten Verhaltens wird die sog. „strukturalistische Auffassung“ wissenschaftlicher Theorien entwickelt und der traditionellen (Aussagen-) Konzeption gegenübergestellt. Es wird gezeigt, dass sich innerhalb dieser Auffassungen einige Schwierigkeiten von Verhaltenstheorien besser erklären und bewältigen lassen, u.a. das Problem ihres Gegenstandes, das Verhältnis von Theorie und Praxis, die „Dynamik“ von Theorien, das Wesen von Erklärungen in den Verhaltenswissenschaften, die Nicht-Falsifizierbarkeit von Theorien, die Vereinbarkeit unterschiedlicher Theorien (Eklektizismus) und das Problem des Verhaltensdeterminismus.

Sommaire: Au moyen de l`example d`une théorie simplifiée du comportement operant, l`auteur développe une conception „structurale“ des théories scientifiques et l`oppose au concept traditionnel (de théorèmes). Cette vue permet à l`auteur de mieux résoudre certaines difficultés posées par les théories comportementales telles que: le  problème de leur sujet, le rapport entre la théorie et la pratique, le „dynamisme“ des théories, la nature des explications dans les sciences comportementales, l`impossibilité de falsifier les théories, la compatibilité des differentes théories (éclecticisme) et le problème du déterminisme de comportement

 

Zusammenfassung auf Spanisch (Powerpoint)

La Visión Estructural de las Teorías Científicas y La Teoría de la Conducta Operante.
(herunterladbare Powerpointpräsentation)

 

Über reale und imaginäre Irrtumswahrscheinlichkeiten bei statistischen Tests 

Zusammenfassung: Die sogenannten “error probabilities” (Wahrscheinlichkeiten eines Fehlers erster (Alpha) oder zweiter (Beta) Art sind keine realen Irrtumswahrscheinlichkeiten. Die realen (nämlich die Wahrscheinlichkeiten, sich zu irren, wenn man nach einem statistischen Test à la R.Fisher oder nach dem hybriden Modell die Nullhypothese zurückweist oder annimmt) sind nach dem Test genau so unbekannt wie vorher. Das kann auch nicht durch Anwendung des Bayes Theorems gelöst werden, da die dafür erforderliche a priori Wahrscheinlichkeit für das Zutreffen der Nullhypothese nicht rational bestimmt werden kann.

 

Zur Theorie und Wirkung von Suggestionen

 

Die Geschichte von den drei Kränkungen

Zusammenfassung: Sigmund Freuds „Geschichte von den drei Kränkungen“ wird als ein Komplex indirekter und systematisch irreführender Suggestionen betrachtet. Neben Sugge­stionen durch logische Implikation werden Anspielungen auf exemplarische Ge­schichten (Beispiel Kopernikanische Revolution) und unbeabsichtigte Metaphern analy­siert. Es wird gezeigt, dass diese Geschichte den Zweck hat, die Psychoanalyse gegen Kritik zu immunisie­ren und Freud selbst als großen Martyrer und Geisteshelden darzu­stellen.

 Dasselbe auf Englisch

The story of the three blows

Summary: Sigmund Freud's story of the "three blows" is looked upon as a complex of indirect and systematically misleading suggestions. Apart from suggestions by logical implication we find suggestions by "allusion to standard stories" (in this case allusion to the Copernican Revolution) and by unintended metaphors. The true purpose of the story is to immunize psychoanalysis against criticism and to present Freud as a great martyr and intellectual hero.

Suggestionen im wissenschaftlichen Diskurs

In dieser Abhandlung möchte ich folgende Thesen vertreten:

1. Die sog. moderne Wissenschaft hat sich mit dem Anspruch etabliert, die Lenkung individuellen und politischen Verhaltens dem Einfluss von Suggestionen zu entziehen und der Rechtfertigung durch eine von allen nachvollziehbaren objektiven wissenschaftlichen Beweistechnik zu unterwerfen.

2. Zum Zeitpunkt ihres Entstehens (ca. zwischen 1550 und 1650, repräsentiert durch Namen wie Galilei, Francis Bacon, Descartes) bedeutete die Überwindung klerikaler und adliger Herrschaftsansprüche die Möglichkeit einer Herrschaft durch die Menschen selbst. Die moderne Wissenschaft wurde so zu einer Vorbedingung für das Entstehen demokratischer Regierungen.

3. Dieses Programm ist gescheitert. In der Gegenwart macht auch die Wissenschaft ihren Einfluss auch suggestiv geltend, sie kann gar nicht anders, und damit ist sie zu einer potentiell größeren Gefahr geworden als jenes Lenkungssystem, das sie ersetzen sollte.


Plaudern für den Frieden

Zusammenfassung: Anhand von vielen Beispielen wird gezeigt, wie in Artikeln (einer bekannten süddeutschen Zeitung) durch die Verwendung von bestimmten Begriffen Assoziationen und Bedeutungen impliziert werden können, die explizit nicht ausgedrückt werden.

 

 

                                               Psychotherapie

 

 

Modifying what you say to yourself: The therapeutic philosophy of Epictetus


It is easy to change your opinions, but it is not at all easy to change your dogmata or dogmas. But since according to Epictetus erroneous fundamental convictions are the sole source of human suffering, the aim of a philosophical education, or psychotherapy, is to change those convictions, and as this is not easy, it is not enough to listen to your philosopher or therapist, you also need rigorous training. This training is called askesis (like in „ascetic“) and it has two aspects: One which nowadays we would call behavioral (since wrong convictions lead to behavior which becomes habitual) and one aimed at those convictions themselves, the cognitive aspect

 

Was rechtfertigt den Einsatz einer psychotherapeutischen Technik?


Zusammenfassung: Es wird die These vertreten, daß der Einsatz einer psychotherapeutischen Technik gerechtfertigt wird durch die informierte Akzeptanz seitens des Patienten. Zunächst wird begründet, warum die Ergebnisse der empirischen Therapieforschung für eine solche Rechtfertigung nicht ausreichen, dann werden einige Prinzipien formuliert, denen Therapeuten gerecht werden müssen, um eine solche informierte Akzeptanz möglich zu machen.

 

Theologie


Vom Schrecken der Erleuchtung

Das Buch Genesis, Kap. 3 und die Idee der Erlösung